GS- FOTOGRAFIE (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:GS-
EAD-
Title:FOTOGRAFIE

Context

History of the collection:Direktor Marcel Godet war die treibende Kraft dafür, dass 1917 eine Fotosammlung in der Schweizerischen Landesbibliothek verankert wurde. Bei seinem Amtsantritt konnte Godet bereits auf eine schillernde Karriere zurückblicken: Nach Studien in Frankreich und einer Promotion in Deutschland hatte Godet sich die ersten Lorbeeren als Hofbibliothekar des rumänischen Königshauses verdient. Der weltgewandte Kosmopolit und humanistisch gebildete Intellektuelle aus Neuchâtel war den Künsten zugetan und für Reformen offen. Das zeigt ein Blick auf die über dreissigjährige Amtsperiode während der er von 1909-1945 die Geschicke der Schweizerischen Landesbibliothek bestimmte. Zur Gründung der Fotosammlung hatte ihn Carl Albert Loosli, Berner Kunsthistoriker, Journalist, Mundartdichter inspiriert. Bislang galt einzig und allein die Druckgrafik als angestammtes Sammelgebiet. Inspiriert durch den Besuch der Bugra in Leipzig (Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik) und den dort präsentierten Archiven deutscher Fotografen überzeugte Loosli Marcel Godet vom Potential, das die Lichtbilder für die Erweiterung nationaler Bildersammlungen barg.
Bemerkenswert ist nicht allein Godets Entschluss, ein noch junges und in seinem Kunstwert umstrittenes Medium wie die Fotografie in die Bildbestände der Bibliothek zu integrieren, aufmerken lässt vielmehr seine Auffassung von dem Projekt selbst, sowie das strategische Vorgehen bei dessen Konzeption und Realisierung. Denn anders als vielleicht zu vermuten wäre, verwendete Godet keinen Gedanken darauf, mit Museen zu wetteifern. Sein Ziel war nicht retrospektiv zu sammeln, seine Vision richtete sich auf das Hier und Jetzt, genauer, auf die Sicherung der Gegenwart im Hinblick auf eine nachhaltige Wertschöpfung für die Zukunft. Vor Augen stand ihm die Gründung eines nationalen Foto-Archivs, eines „Schweizerischen Archivs für Photographie“, bei dessen Etablierung ihm die operativen Vorbilder von Foto-Agenturen tauglicher schienen als die bewahrende Institution des Museums.
Mit dem Schweizerischen Photographen-Verband, der Union Suisse des photographes (USP) hatte Godet eine reibungslose Bildbewirtschaftung durch Versand vereinbart. So sollte in relativ kurzer Zeit eine stattliche Anzahl von Fotografien in der Bibliothek eintreffen und den Grundstock für das Archiv legen, das sich im Wesentlichen auf zwei Sammelgebiete konzentrieren sollte: auf die Landschaftsfotografie und auf die Porträtfotografie. Das Prozedere für die Inbetriebnahme des Fotoarchivs wurde in einer „Convention“, einer offiziellen Vereinbarung im Oktober 1917 geregelt. [Quelle: Susanne Bieri/Mechthild Heuser (Hg.): Vom General zum Glamour Girl – Ein Portrait der Schweiz, S. 36 f., Schwabe Verlag, Basel 2005.]
Die Fotoarchive des Eidgenössischen Archivs für Denkmalpflege ergänzen seit 2007 die Fotoarchive der Schweizerischen Nationalbibliothek in optimaler Weise. Bei den Fotoarchiven des EAD handelt es sich im Unterschied zu den Archivablieferungen, die im Zusammenhang mit der Subventionstätigkeit des Bundes übernommen worden sind, um Privatsammlungen. Die zahlreichen Fotoarchive enthalten Fotopositive, Ansichtskarten, Negative und Diapositive schwerpunktmässig zu den Themen Ortsbild, Gebäude und Landschaftsfotografie. Dazu kommen zum kleineren Teil auch Porträtfotografie und Fotografien zu unterschiedlichsten Spezialthemen.

Collection structure

Note on the cataloguing:Die privaten Fotoarchive des EAD sind mit Ausnahme der Sammlung Rudolf Zinggeler nicht mit Findmitteln erschlossen. Einige Fotoarchive wurden in den 1970er und 1980er-Jahren nach dem damals üblichen Pertinenzsystem in die topographisch-alphabetische Struktur des EAD integriert. Dies gilt insbesondere für einen Grossteil der umfangreichen Bestände des Ansichtskartenverlags Photoglob-Wehrli oder des Bürgerhausarchivs. In diesen beiden Fällen und auch in vielen weiteren bilden zumindest die Negative eine nummerisch geordnete Einheit nach Provenienzprinzip.

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation vor Ort auf Voranmeldung
 

Usage

Permission required:Reproduktionsbewilligung
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Archivmitarbeiter/-innen
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.admin.ch/detail.aspx?ID=163521
 

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